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Hilfe zur Selbsthilfe in Afghanistan

Oststeinbeker Verein engagiert sich beim Bau von Schulen

Die Oststeinbekerin Marga Flader leitet seit 2003 den Verein „Afghanistan-Schulen“, Fotos: Rutke
Die Oststeinbekerin Marga Flader leitet seit 2003 den Verein „Afghanistan-Schulen“, Fotos: Rutke
Noch immer bestimmen Krieg und Terror das Leben in Afghanistan. Die Infrastruktur ist weitgehend zerstört, viele der gebildeten Bürger sind geflüchtet.

Der Oststeinbeker Verein „ Afghanistan-Schulen - Verein zur Unterstützung von Schulen in Afghanistan“ engagiert sich in dem von Krieg gebeutelten Land. Mehr als 60 Schulen hat der 1983 von Ursula Nölle gegründete Verein seitdem gebaut. Zweimal jährlich reist Marga Flader, die 2003 die Leitung übernahm, mit anderen Vereinsmitgliedern nach Afghanistan, um die Projekte vor Ort zu besuchen. „Seit 1990 arbeite ich für den Verein und meine erste Reise nach Afghanistan 1998 war prägend für mich“, erzählt sie. Das Land ist ihr mittlerweile zur zweiten Heimat geworden – Angst hat sie keine. „Wir entscheiden zusammen mit den Mitarbeitern vor Ort, in welche Dörfer wir fahren, je nach Gefahrenlage“, sagt sie. Ein Risiko geht sie dabei nicht ein.

Rund 50.000 Euro sind nötig, um eine Dorfschule zu bauen. „Die Kinder strömen förmlich in die Schulen und bei den Eltern hat Bildung einen hohen Stellenwert“, freut sich die 63-jährige Oststeinbekerin. Für viele afghanische Familien im ländlichen Bereich ist es aber auch heute noch nicht selbstverständlich, dass Mädchen eine Schule besuchen. Deshalb liegen Marga Flader die Frauen- und Ausbildungszentren, die der Verein gebaut hat, besonders am Herzen. Eines liegt in der 50.000-Einwohner-Stadt Andkhoi. Hier lernen junge Frauen in 18-monatigen Kursen Lesen, Schreiben und Rechnen, dazu verschiedene Handarbeiten wie Nähen oder Stricken. Damit erhalten sie nach der Ausbildung die Möglichkeit, eigenes Geld zu verdienen, indem sie zum Beispiel Kleidung nähen.

Die Dorfschule in Khancharbagh hat der Verein „Afghanistan-Schulen“ gebaut
Die Dorfschule in Khancharbagh hat der Verein „Afghanistan-Schulen“ gebaut
Stolz zeigen die Frauen bei der Abschlussfeier im Frauenzentrum in Andkhoi ihre Zertifikate, Fotos (2): „Afghanistan-Schulen“
Stolz zeigen die Frauen bei der Abschlussfeier im Frauenzentrum in Andkhoi ihre Zertifikate, Fotos (2): „Afghanistan-Schulen“
„Der Verein erhält jährlich etwa 300.000 Euro an Spendengeldern und die brauchen wir auch“, erklärt die Vorsitzende. Wenn Marga Flader im April nach Afghanistan reist, hat sie 100 Paar selbst gestrickte Socken im Gepäck – eine Spende von einer handarbeitsbegeisterten Unterstützerin. sr

Informationen

zu den Projekten und Spendenmöglichkeiten gibt es unter
www.afghanistan-schulen.de
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