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Themenwelten Hamburg
Tennis in Hamburg

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

Thies Röpcke, Redakteur
Thies Röpcke, Redakteur
Gunnar Knappe, Projektleitung
Gunnar Knappe, Projektleitung
heute starten wir mal mit einem Thema, das es eigentlich gar nicht geben sollte. Tennistrainer, egal welche Spielstärke sie trainieren, haben es nicht leicht. Besonders im Jugendbereich ist die „Zusammenarbeit“ mit – vornehm ausgedrückt – besonders engagierten Elternteilen häufig ein größeres Problem, als es von der allgemeinen Tennisöffentlichkeit wahrgenommen wird. Dass Trainer mittlerweile in vielen Fällen versuchen müssen, die nicht ganz gelungene Erziehung mancher vermeintlicher Talente auszubügeln, ist kein Geheimnis. Dass sie die Eltern nicht gleich mit umerziehen können, ist schade. Was auf Jugendturnieren teilweise abläuft, geht auf keine – nicht mehr vornehm ausgedrückt – Kuhhaut. Da wird gepöbelt, die Gegner/innen der Kinder werden beschimpft und beleidigt, und Schiedsrichter, Turnierleiter und gegnerische Eltern müssen zusehen, dass sie nicht körperlich „belangt“ werden. Und wir sprechen hier von Tennis, der einst weißen und sauberen Sportart.

Was sind die Hintergründe dieser Attacken? Glauben diese emotionalen Zeitgenossen, dass ein knapper Ausball zu Ungunsten ihres zukünftigen Weltstars, etwa die ebenfalls erwarteten zukünftigen Millioneneinnahmen, zunichtemacht?

Das alles ist kein Problem von letzter Woche. Da konnte man aber denken, man lese nicht richtig.
  
Auf der diesjährigen DTB-Mitgliederversammlung in Potsdam brachte der TV Niedersachsen-Bremen einen Dringlichkeitsantrag ein, der von der Versammlung einstimmig verabschiedet wurde.

Es ging dabei tatsächlich um das Eingreifen von Eltern oder anderen Betreuern von Spielern/innen. Mit dem nun beschlossenen Antrag hat der Oberschiedsrichter eine klare Handhabe gegenüber Personen, die „stören und nicht hören“ wollen. Es wurde sich dabei an die Regularien aus dem ITF Code of Conduct orientiert. Auch hier ist ein Spieler letztlich für das Verhalten seiner Betreuer/Eltern verantwortlich und wird gegebenenfalls dafür bestraft. So weit ist es also auch im Tennis bereits gekommen. Nicht lange hin und auch auf Jugendturnieren werden Securitys für Abschreckung und Sicherheit sorgen. Diskutiert wird bereits über eine rote Liste dieser Problemfälle.

Keine Probleme damit hatte Ella Seidel vom Uhlenhorster HC. Ella wurde in diesem Jahr deutsche Meisterin der U14 „draußen“ und bestätigte gerade ihr Ausnahmetalent mit dem deutschen Vizemeistertitel in der Halle. Noma Noha Akague vom Club an der Alster verlor ihr Halbfinale der U16 knapp und noch knapper das Finale im U16 Doppel. Hamburgs Jugend ist weiter nicht nur dabei, sondern spielt oben mit.

Einen speziellen Tag hatte Hamburgs mitgliederstärkster Verein, Der Club an der Alster. Er feierte sein 100-jähriges Jubiläum mit einem großen Ball im Curio Haus. Hamburgs Staatsrat Christoph Holstein sprach dabei entscheidende Worte: „Wir werden Alster auch in den nächsten 50 Jahren auf seiner Anlage besuchen können.“ Wenn man weiß, dass der Pachtvertrag mit der Stadt „nur“ bis zum Jahre 2049 läuft, muss man kein Hellseher sein, um zu begreifen, was für eine Bedeutung dies für den Verein hat. Herzlichen Glückwunsch.

Thies Röpcke/Gunnar Knappe
 
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