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Themenwelten Hamburg
Menschlich

Mobilität für behinderte Menschen

Die Aufbau Service Petersen GmbH realisiert technisch hochwertige Fahrzeugumbauten für Menschen mit einer Schwerbehinderung, ob sie nun Selbstfahrer sind oder sich als Mitfahrer von anderen befördern lassen

Das Verladen eines Rollstuhls kann heute dank ausgereifter Technik vereinfacht werden
Das Verladen eines Rollstuhls kann heute dank ausgereifter Technik vereinfacht werden
Nur behindertengerechte Fahrzeuge gewähren Kraftwagenfahrern mit körperlichen Einschränkungen die nötige Freiheit bei der Fortbewegung. „Durch individuell angepasste Fahrzeuge und komfortable Umbauten ist die Möglichkeit zur aktiven Teilnahme am gesellschaftlichen Leben gegeben“, sagt Hinrich Petersen, Geschäftsführer der Aufbau Service Petersen GmbH (ASP). Das von ihm im Jahre 1991 gegründete Unternehmen hat sich mittlerweile im Bereich der Mobilität für behinderte Menschen über die Grenzen Norddeutschlands hinaus einen Namen gemacht und verfügt über einen sehr großen Kundenstamm. Eine Niederlassung des Unternehmens befindet sich in der Automeile am Friedrich- Ebert-Damm in Wandsbek. Dort gibt es auch eine eigene Werkstatt. „Egal, in welcher Art und Weise die Mobilität eingeschränkt ist, bei uns werden Selbstfahrer oder Mitfahrer kompetent und umfassend beraten. Welche Fahrhilfen erforderlich sind, wird gemeinsam mit den Betroffenen in umfassenden Gesprächen erarbeitet. Denn meistens gibt es gleich mehrere Lösungen. So gilt es, die jeweils beste zu finden“, sagt Petersen. Bei Ansprüchen gegenüber dem zuständigen Rehabilitationsträger, der Antragstellung und der Beschaffung notwendiger Unterlagen steht ASP seinen Kunden ebenfalls beratend zur Seite.

Individuelle Fahrzeugumbauten

Das Produktangebot von ASP umfasst ein breites Spektrum an Handbediengeräten, Joystick-Gas-Brems- und Lenksystemen (EMC, Joysteer, PARAVAN) Dachliftern, Pedalumbauten, Sitzanpassungen und Schwenksitzen. Darüber hinaus gibt es eine große Auswahl an Türöffnern, Hebebühnen, Liftsystemen und Rampen. Alles ist machbar, auch der Umbau von Heck- und Seiteneinstiegen. Durch die Übernahme der Handelsmarke HANDICAPCAR erweitert sich das ASP-Produktangebot. Unter anderem bietet man jetzt auch selbst produzierte Sitzverlegungen sowie eine Pedalerie, die eine Verlegung des Gaspedals auf die linke Seite zulässt, an. Die individuellen Kraftfahrzeugumbauten entsprechen stets den technischen Vorschriften und zeigen ein ansprechendes Design. Zusätzlich vermietet ASP auch Fahrzeuge, in denen Rollstühle sicher und komfortabel transportiert werden können, und individuell konfigurierbare Leihwagen – für den Fall, dass der eigene PKW einmal nicht fahrtüchtig ist.

Die ASP GmbH ist nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert und gelisteter Aufbauhersteller für VW, Mercedes, Renault, PSA und Fiat, dient somit auch als verlängerte Werkbank der Automobilindustrie. Weitere Infos: www.a-s-p.de
  

AVAS werden gefördert

Blinde und sehbehinderte Menschen sind durch geräuschlose Elektroautos besonders gefährdet, weil sie diese erst sehr spät wahrnehmen können Foto: DBSV/Schwering
Blinde und sehbehinderte Menschen sind durch geräuschlose Elektroautos besonders gefährdet, weil sie diese erst sehr spät wahrnehmen können Foto: DBSV/Schwering
Lautlose Elektrofahrzeuge sind für Fußgänger und Radfahrer eine Unfallgefahr, die größer ist, als sie herkömmliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor darstellen. Begegnet werden kann ihr mit dem „Acoustic Vehicle Alerting System“, kurz AVAS, das das E-Auto ein Warngeräusch aussenden lässt. Nach mehr als AVAS werden gefördert anderthalbjährigen Verhandlungen konnte der Deutsche Blindenund Sehbehindertenverband jetzt einen Durchbruch erreichen: Das Bundeswirtschaftsministerium fördert seit dem 1. Juli den Kauf eines AVAS mit 100 Euro. Anträge können beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) eingereicht werden.


Verkehrsmeldungen

U2 ist jetzt komplett barrierefrei

Seit 2012 arbeitet der HVV daran, die insgesamt 92 U-Bahn-Haltestellen barrierefrei zu machen. Ein Etappenziel ist jetzt erreicht: Alle 25 Bahnhöfe der Linie U2 sind es bereits komplett. Als letzte wurde die Station Joachim-Mähl-Straße fertiggestellt. Diese hat nun unter anderem einen zweiten Zugang, der nach den neuen Sicherheitsverordnungen erforderlich ist. Sämtliche U2-Haltestellen verfügen nunmehr über Aufzüge und rollstuhlgerecht erhöhte Bahnsteige. Zudem bringt ein Leitsystem im Fußboden sehbehinderte oder blinde Menschen leichter in die U-Bahn. Die U2, deren Züge zwischen Niendorf-Nord und Mümmelmannsberg verkehren, ist nach der U4 die zweite komplett barrierefreie Hochbahn-Linie in Hamburg. Dieses Jahr soll der barrierefreie Ausbau von vier weiteren Haltestellen abgeschlossen werden: Lübecker Straße, Ritterstraße, Alter Teichweg und Wandsbeker Chaussee.


Elektroscooter machen Menschen mit Einschränkungen Probleme

Vor kurzem wurden in Deutschland Elektroroller, auch E-Scooter genannt, zugelassen. Mittlerweile häufen sich – auch in Hamburg – die Probleme wegen chaotisch abgestellter Fahrzeuge und unachtsamer Fahrer. Im Besonderen kommt es gerade für in ihrer Sehfähigkeit oder Mobilität eingeschränkte und ältere Menschen oft zu gefährlichen Situationen. Deshalb fordern der Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg (BSVH) und der Fachverband Fußverkehr Deutschland (FUSS e. V.) den Hamburger Senat dazu auf, bessere Strukturen zu schaffen und Vergehen bei der Nutzung der Scooter konsequenter zu ahnden. Auch sei sicherzustellen, dass die Rollerfahrer über die geltenden Regeln informiert werden. „Es darf nicht sein, dass öffentliche Wegeflächen ohne jede planerische und ordnungsrechtliche Regelung einfach von privaten Unternehmen okkupiert und zweckentfremdet werden. Innovationen im Stadtverkehr dürfen nicht zu Lasten der schwächsten Verkehrsteilnehmer eingeführt werden“, so Heiko Kunert, Geschäftsführer des BSVH.

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